Die #FASHIONTECH BERLIN trifft den Nerv der Mode-Industrie

_mg_9395.jpg

Anna Rojahn, Founder & CEO of Fast Forward Imaging, reasoning about the future of fashion retail, photo credits: Nils Krüger (CC BY-SA 2.0)

#FASHIONTECH BERLIN ist unser neues Konferenz-Format in Zusammenarbeit mit der PREMIUM International Trade Show, das die Digitalisierung der Mode-Industrie zum Gegenstand hat und jetzt zum dritten Mal stattfand. Am 8. Juli 2015 konnten wir 2200 internationale Teilnehmerinnen und Teilnehmer im Kühlhaus neben der Station-Berlin begrüßen – ein unglaublicher Andrang. Das zeigt, wie relevant die Verbindung von Mode und Technologie heute ist.

Auf der eintägigen Konferenz stellten große Marken wie Amazon Fashion, Facebook, Microsoft oder Zalando sowie zahlreiche spannende Start-ups und Designer wie Fashion Sourcebook, Stilnest, VOJD Studios, Formlabs oder ElektroCouture die neuesten Tech-Trends und Projekte aus den Bereichen Retail & E-Commerce, Wearables & Design und Marketing & Kommunikation vor.

Nach der Eröffnung durch unseren Gründer und Geschäftsführer Andreas Gebhard und Anita Tillmann, Geschäftsführerin der PREMIUM, folgte die Keynote für den ersten Themenblock: Retail & E-Commerce. Sergio Bucher, Vice President von Amazon Fashion berichtete unter anderem über Amazons Konzept der Schuhgrößen-Empfehlungen mittels Crowdfunding. Weiter ging es mit Talks & Pitches. beispielsweise von Christoph Lange, Vice President Brand Solutions bei der Mode-Plattform Zalando und Anna Rojahn, Gründerin von Fast Forward Imaging, einem Service für 360° Fotos.

And who are you? Throughout the day, FASHIONTECH's audience was invited to introduce themselves via the throwable microphone Catchbox;  credit: Nils Krüger (CC BY-SA 2.0)

Im zweiten Themen-Bereich „Wearables & Design“ setzte Martina Pickhardt von Microsoft Akzente mit der Aussage: „Jeder will seine Gefühle mitteilen, und gerade auch durch seine Kleidung.“ Sie wagte die Prognose: „In 20 Jahren werden wir alle physischen Geräte hinter uns lassen. Dann geht es nur noch um Sprach- und Gestenerkennung. Wozu braucht man noch ein Mobiltelefon?“

Neben der Theorie konnten die BesucherInnen die neuen Produkte und Technologien im Ausstellungsbereich der Konferenz bewundern – und gleich anfassen: Etwa die neue Wearable-Kollektion ElektroCouture von Lisa Lang, die Design mit neuen Technologien verbindet. Die Berliner Designerin und Unternehmerin kreierte eine Mode-Linie bestehend aus Geschmeide mit LED-Lämpchen, schimmernden Neopren-Abendkleidern oder einem raffinierten Schal mit An- und Ausschalter.

Natürlich durfte auch 3D-Druck nicht fehlen: Hristiyana Vucheva von den Berliner VOJD Studios präsentierte filigranen 3D-gedruckten Schmuck und die Plattform Stilnest zeigte die neuen Schmuck-Kollektionen.

3D printing possibilities for designers, engineers, and artists: Formlabs at FASHIONTECH's exhibition area; credit: Nils Krüger (CC BY-SA 2.0)

 

In der Sektion Marketing & Kommunikation sprachen unter anderem Stefan Edl von Facebook und Instagram, Antonia Ward von Stylus und Tobias Ulmer von Werbewelt. Einen schönen Ansatz verfolgt Marte Hentschel mit ihrem Start-up Fashion Sourcebook: Sharing is Caring. Das Projekt aus Berlin möchte Herstellern, Produktionsstätten, Designern und überhaupt allen Fachkräften aus der Mode-Branche ein offenes Portal zur Vernetzung bieten, Wissen sammeln & teilen und mit dem Open Source-Ansatz sogar langfristig Produktionsketten offenlegen. Vor 13 Wochen gelauncht hat die Plattform bereits 500 Mitglieder aus allen Mode-Bereichen.

The jury, nominees and winners of Berlin Award Wearable IT / Fashion Tech; credit: Projekt Zukunft

Nach der #FASHIONTECH BERLIN ging es dann gleich weiter bei Microsoft, wo der Berlin Award Wearable IT / Fashion Tech zum ersten Mal verliehen wurde. Mit 5.000 Euro prämiert wurde das beste Wearable-Produkt aus Berlin aus den Bereichen Gesundheit, Wellness, Sicherheit, Unterhaltung oder Mode. Doch es gab nicht nur eine glückliche Gewinnerin, die Jury entschied sich sogar für zwei: Julia Danckwerth mit „Spur“, einem Assistenz-System für Demenzkranke, und das Team um Hannah Perner-Wilson für ihre „Mi.Mu“-Datenhandschuhe, mit denen sich Musik durch Gesten erzeugen lässt.

Der Abschluss des Tages schließlich bestand aus einer Modenschau der Tech-Designerin Anouk Wipprecht in der Audi City am Kurfürstendamm. Sie hatte für Audi vier Kleider kreiert und deren Bestandteile im Berliner FabLab auf 3D-Druckern produziert.

Wer die dritte #FASHIONTECH BERLIN verpasst hat, keine Sorge: Die Videos der Talks findet ihr in unserem Youtube-Kanal. Dort gibt es außerdem einen kurzes Best of-Trailer.

Bildnachweis: ganz oben Nils Krüger (CC BY-SA 2.0)

Tags: