Die Angst der Regierung vor dem Internet

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Daniel Ominde, Ruth Aine Tindyebwa, Takura Zhangazha

Mehrere afrikanische Staaten blockieren aus politischen Gründen soziale Netzwerke oder unliebsame Inhalte. Was in Europa selbstverständlich ist, gilt in Afrika noch als Privileg. Die drei ExpertInnen Daniel Ominde, Ruth Aine Tindyebwa und Takura Zhangazha berichten beim Talk "African Elections and Social Media Shutdowns" am Tag 1.

So sperrt etwa die Regierung in Uganda während der Wahlen 2016 Facebook, Twitter und die App WhatsApp und beschwor damit den Zorn der InternetnutzerInnen herauf. "Regierungen haben große Angst vor dem Internet, deshalb sperren sie es", sagt der kenianische Blogger und Journalist Daniel Ominde.

Mit seinen KollegInnen Ruth Aine Tindyebwa aus Uganda und Takura Zhangazha aus Simbabwe diskutierte Ominde darüber, wie die Regierungen mehrerer afrikanischer Staaten vor allem während politischer Wahlen den Zugang zu Social Media blockieren. "Niemand sagt den Bürgern, wie sie mit diesem Thema umgehen sollen", so Tindyebwa.  Zhangazha sieht ein großes Problem darin, dass viele Menschen in Afrika "das Internet immer noch als ein Privileg verstehen, nicht als ein Recht.” Deshalb wehrten sie sich nicht ausreichend gegen die Sperrungen.

In Simbabwe, so Zhangazha, wolle die Regierung Online-Inhalte mit dem Ziel kontrollieren, bestimmte politische Ansichten zu unterdrücken. Um das zu erreichen, setze die Regierung die Telekommunikations-Anbieter unter Druck, indem sie fordere, bestimmte Services zu sperren. Die Unternehmen wollten ihre Lizenzen nicht verlieren und hielten sich deshalb an die Anweisungen.

Zhangazha glaubt, dass dies in den meisten Ländern Afrikas der Fall sei. “Die Regierungen haben Angst davor, wie sich Social-Media-Inhalte auf die Meinungsbildung der Menschen auswirken.”

Foto: re:publica/Jan Zappner (CC BY 2.0)

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