Jederzeit erreichbar

Wir stehen kurz vor der vierten industriellen Revolution. Doch davon profitiert nur eine Minderheit. Eva Susanna Kunze entkräftet in ihrem Talk "Colleague Robot – Industry 4.0 and its social effects on inequality and society" im Track "Work" die Versprechungen der Industrie 4.0.

Nach den Revolutionen der Dampfmaschine, der Elektrizität und der Automatisierung der Welt stehen wir kurz vor der vierten Revolution: die der Cyber-physische Systeme, so Eva Susanna Kunze. Es gebe bisher kaum Erkenntnisse darüber, wie sehr die Digitalisierung oder virtuell verknüpfte Maschinen unseren Alltag verändern, sagt Kunze in ihrem Panel über die Industrie 4.0. Als Mitglied des Think Tanks "Fortschrittskolleg Arbeit 4.0" interessiert sie vor allem, wie sich die Arbeitsbedingungen verändern. Internetfähige Geräte wie Smartphones oder Tablets machen es der arbeitenden Bevölkerung möglich, immer erreichbar zu sein und von überall zu arbeiten. Doch das sieht Kunze skeptisch. Sie sagt: "Davon profitiert nur eine Minderheit." 85 Prozent der Menschen, die bereits von zu Hause aus arbeiten, hätten die Home-Office-Zeit nicht vertraglich geregelt. Arbeit und Freizeit würden sich vermischen, der private Raum verschwinden. Dadurch sei nicht klar, wie viel wir arbeiten und wann wir aufhören sollten. Das Versprechen der Industrie 4.0 sei bisher nur eine Wunschvorstellung, so Kunze.

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