"Die Lehrer haben oft keine Ahnung"

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Jugendliche auf der re:publica TEN

Experten sind sich längst einig: Lernen in einer digitalen Welt, das funktioniert heute nicht mehr so wie vor zehn Jahren. Im SchülerInnen-Projekt "Youth Leadership Conference 2016" sollten Jugendliche einmal selbst zu Wort kommen. In der re:learn-Session "Was denken Jugendliche über #digitaleBildung?" wurden die Ergebnisse von Jugendlichen präsentiert.

Was für Lernmöglichkeiten gibt es im Netz überhaupt? Wie erleben sie digitale Bildung im Alltag? Und was müssen Lehrer tun, um für die digitale Zukunft gerüstet zu sein? Einen ganzen Tag haben 50 Jugendliche im Februar an diesen Fragestellungen gearbeitet. Herausgekommen ist neben Kurzfilmen, Projekten und der Idee einer neuen Lernplattform, die ähnlich wie Wikipedia funktioniert (nur ohne Fremdwörter), vor allem eines: Schüler wollen mehr Partizipation – in der Schule wie im Netz. Sie möchten nicht länger passive Konsumenten sein, sondern selbst aktiv gestalten. Dafür müssten aber auch die Schulen mit der neuesten Technik ausgestattet werden, fordern sie. Die Realität zeichnet jedoch extreme Unterschiede: Während manche Jugendliche schon in iPad-Klassen sitzen, wird in anderen Klassensälen noch mittels Overhead-Folien gelehrt. Eine Schülerin berichtet, wie sie seit zwei Jahren vergeblich versuche, ein W-LAN an ihrer Schule einrichten zu lassen.

Das Fazit der Jugendlichen: "Digitale Bildung" ist für viele Lehrer ein Fremdwort. Das Problem besteht nicht nur darin, dass die Technik fehlt. Selbst wenn es sie gibt, können Lehrer damit oft nur wenig anfangen. Viele würde das Smart-Board genauso nutzen wie die alte grüne Tafel, nur wenige versuchen tatsächlich, die interaktiven und digitalen Möglichkeiten der neuen Technik zu nutzen. "Unser Lehrer kämpft oft verzweifelt damit, den Beamer zum Laufen zu bringen", sagt eine Schülerin. Meistens müssten sie ihm dabei helfen.

Foto: re:publica/Jan Michalko (CC BY 2.0)

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