LOL in Afrika – Social Media als Satire-Kanal

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The "LOL" panelists

Beim Panel “LOL – Laugh Out Loud!” auf der MEDIA CONVENTION Berlin sprachen die afrikanische SatirikerInnen Siyanda Mohutsiwa, Tongai Leslie Makawa, Comrade Fatso, Michael Simbarashe Kudakwashe und Godfrey "Gado" Mwampembwa aus Zimbabwe und Botswana und Produzent Jerome Weathers über die Verbreitung von Satire über Social-Media-Kanäle. Ein Beispiel ist die Satireshow “Zambesi News”, die im Staatsfernsehen verboten ist und dank den Plattformen Facebook und WhatsApp trotzdem sehr bekannt und populär.

Eine Afrikanerin mit Häubchen taucht ein T-Shirt in Schaum, rubbelt Flecken heraus. "Do you often get stains from pesky journalists? Do you get marks from dirty opposition parties? – Then you need sovereignty", sagt sie und präsentiert strahlend eine Waschmittelpackung. Der Spot kommentiert das autoritäre Regime in Simbabwe. Die RednerInnen auf dem Podium lachen, darunter auch der Produzent des Spots, Jerome Weathers. Er hatte die Idee zur Satiresendung “Sambesi News”, die das Staatsfernsehen parodiert. Mehrere Tausend Zuschauer in Simbabwe sehen die Show regelmäßig. Und das, obwohl die Show im Staatsfernsehen verboten ist. Die erste Ausgabe der Show wurde 2011 über DVDs verbreitet. Der Durchbruch gelang dank Facebook und WhatsApp. "Das sind die wichtigsten Content-Plattformen", sagt Weathers. Heute sendet ein südafrikanischer Fernsehsender die Zambesi News. Über Kabelfernsehen können Menschen in ganz Afrika die Satire ansehen.

Auf dem Podium sitzt auch die botswanische Mathematik-Studentin Siyanda Mohutsiva. Im Juli 2015 startete sie den Hashtag #ifafricawasabar.
Einer ihrer erster Tweets lautete:
#ifAfricawasabar Lesotho would be that guy drinking one bottle of beer the whole night while asking people to come out back & share a joint
Der Hashtag verbreitete sich viral, mehr als 60.000 Tweets wie diese folgten:
#ifafricawasabar China would be its main supplier
#ifafricawasabar Tanzania would be ordering bottles it won't be able to pay.

Die Folge: Junge Menschen aus verschiedenen Ländern Afrikas vernetzten sich, ihre Stimmen wurden dank Twitter auch außerhalb Afrikas gehört. Smartphones bedeuten für Afrika eine Revolution, so die einhellige Meinung der Redner. Social-Media-Kanäle ermöglichen Meinungsfreiheit, wo es sonst keine gibt.

"In Zimbabwe we say 'there’s freedom of expression, but no freedom after expression'", erklärt Jerome Weathers. Er und seine Mitarbeiter werden immer wieder von staatlichen Institutionen kontrolliert und bedroht. "That shows, they are watching our show", sagt Weathers und lacht. Der Zensur mit Satire begegnen.

Foto: re:publica/Gregor Fischer (CC BY 2.0)

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