Open Data bei der Deutschen Bahn und dem ÖPNV

Seit 2015 gibt die Deutsche Bahn Daten über Schienennetz und Zugverkehr an EntwicklerInnen frei. Im Track "Work" stellt zunächst Jonas Westphal, Datenanalyst der Deutschen Bahn, in "Mobilität und Daten dank Algorithmen besser verstehen" die neusten Entwicklungen vor. Auf ihn folgt Stefan Kaufmann von der Arbeitsgruppe Open Data, der in "Open Data im ÖPNV – Und es bewegt sich doch!" von aktuellen Projekten berichtet.

"Man kann heutzutage alles tracken, das ist der schiere Datenwahnsinn", sagt Jonas Westphal an Tag 3 auf der re:publica TEN. Er schwärmt davon, wie Pakete und Container vom Absender zum Empfänger verfolgt werden können und wie Daten Engpässe von Fernzügen in Echtzeit im Netz sichtbar machen. In einigen Städten wie Hamburg gibt es sogar automatische Fahrradzähler.

Open-Data-Aktivisten wie Stefan Kaufmann von der Arbeitsgruppe Open Data wollen solche Daten der Öffentlichkeit zugänglich machen – und zum Wohl aller Reisenden nutzen. Schon heute stellt zum Beispiel in den USA das Bureau of Transportation Statistics Flugzeugdaten ins Netz, auf die EntwicklerInnen zugreifen können.

In den vergangenen Jahren sind einzelne Verkehrsbünde und schließlich die Deutsche Bahn mit ihren Daten ins Netz gegangen. Auf ihrer Webseite data.deutschebahn.com stehen mittlerweile Datensätze über Bahnsteige, Haltestellen und sogar Bahnhofs-Aufzüge bereit.

"Nahverkehr ist wie Leitungswasser", erklärt Stefan Kaufmann. "Es sollte für alle günstig und in guter Qualität bereit gestellt sein.“ Als Open-Data-Aktivist möchte er herausfinden, welche Probleme bestimmte Fahrgäste haben und wie diese mit Hilfe von offenen Daten gelöst werden könnten.

Dafür hat die Deutsche Bahn mit mindbox einen Start-up-Accelerator in Berlin ins Leben gerufen, der regelmäßige Hackathons mit den offenen Daten veranstaltet und Start-ups fördert. Anwendbare App-Prototypen werden hierunter vorgestellt. Sie sind die Gewinner des letzten Wettbewerbs mit der DB Elevator-API. Einer der Gewinner, die App Indoorvator, zeigt etwa für Rollstuhlfahrer zugängliche Bereiche am Dresdener Bahnhof an. 

In einer Beta-Phase verfügbar ist auch der Zugradar der Bahn, mit den NutzerInnen in Echtzeit Züge auf einer Deutschlandkarte verfolgen können. Ein ähnliches Echtzeit-Projekt mit Daten aus aller Welt ist Travic, mit dem NutzerInnen fahrende Busse in Manhattan beobachten können.

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