Über die Achtsamkeit mit sich

ida_tin.jpg

Speaker Ida Tin

An Tag 3 war Stage 7 ausschließlich für den re:health-Track reserviert: 40 Speaker, 24 Sessions, 15 Stunden Inhalt. Noch nie gab es auf der re:publica so viele Veranstaltungen zum Thema Gesundheit wie in diesem Jahr! Ein Bericht von der Eröffnungs-Keynote und der Zyklus-Tracker-App.

Milena Glimbovski und Jan Lenarz eröffneten den Themen-Schwerpunkt mit ihrem Talk. Sie sprachen darüber, "Wie man digital und analog ein radikal-achtsames Leben führen kann". Ganz so radikal wollten die beiden das aber nicht verstehen: "Wir sind keine Achtsamkeits-Gurus", sagte Lenarz, Gründer der Firma Vehement, die vegane Boxhandschuhe herstellt. Unter dem Slogan “Achtsamkeit = Empowerment” auf der Leinwand im Hintergrund forderte er das Publikum dazu auf, immer wieder aufmerksam in sich hineinzuhorchen. "Zufriedenheit muss von innen kommen, Achtsamkeit muss man lernen", so Lenarz. “Wir beschäftigen uns heute oft nur noch mit unseren Emotionen, wenn sie bereits extrem sind.” 

Mehr digitale Achtsamkeit

Glimbovski, Mitgründerin eines Supermarkts ohne Verpackungen, wandte sich im Anschluss der digitalen Achtsamkeit zu. Die ständige Erreichbarkeit sei nicht das Problem. "Wir haben nur nie gelernt, damit umzugehen." Um das Leben mit dem Internet angenehmer zu gestalten, führe sie sich immer vor Augen, warum sie eine bestimmte Aufgabe in dem Moment gerade erledige. "Wir machen Social-Media-Strategien für Unternehmen, aber nie für uns selbst", sagte Glimbovski. Dann schauen sich Lenarz und Glimbovski gemeinsam mit dem Publikum ganz bewusst ein Panda-Video an.

Die Vorschläge von ihr und Lenarz seien aber nur Ideen und Anleitungen. "Ihr müsst erstmal gar nichts", sagte Glimbovski zum Abschluss. "Dass Ihr das alles hier aufgenommen habt, ist schon mal die halbe Miete."

Per App den eigenen Zyklus tracken

Im Anschluss an Glimbovskis und Lenarz’ Vortrag zur Achtsamkeit stellte Ida Tin ihre App "Clue" im Talk "Why data will revolutionize global female health" vor. Clue soll Frauen helfen, ihren Zyklus zu tracken und zu verstehen, was in ihrem Körper vorgeht. Mit durchschlagendem Erfolg: Mit 2,5 Millionen Userinnen weltweit ist sie die beliebteste Zyklustracking-App und wurde "Best App of the Year 2015" beim iTunes-Store wie auch bei Google Play. Zyklustracking-Apps seien die am zweithäufigsten heruntergeladenen Apps, die mit Gesundheit zu tun haben, bescheinigt Ida Tin.

Ihr Unternehmen arbeite eng mit Universitäten zusammen, weil die Daten, die die App generiert, für die Forschung sehr wichtig seien. Studien hätten in der Vergangenheit nur mit sehr kleinen Datensätzen gearbeitet, sagt sie. Heute können sie durch Big Data die Inhalte besser optimieren. "Wir bekommen jetzt jeden Monat Millionen von Datenpunkten." Nutzerdaten verkaufe das Unternehmen jedoch nicht. "Davon wollen wir nicht leben", so ihr Standpunkt.

Foto: re:publica/Jan Zappner (CC BY 2.0)

Speaker: 

Tags: