re:fugees – Das Thema Geflüchtete und Migration auf der re:publica TEN

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Lost in migration

Mit der diesjährigen Subkonferenz "re:fugees" behandeln wir zusammen mit der Bundeszentrale für politische Bildung (bpb) die Aspekte Migration und Integration und wollen mit dem Schwerpunkt eine Bühne für Geflüchtete und HelferInnen bieten. Darüber hinaus machen wir für dieses Jahr auf der re:publica zum ersten Mal das Tandem-Projekt: Wir laden interessierte Flüchtlinge ein, als TeilnehmerInnen, SpeakerInnen oder HelferInnen an der diesjährigen re:publica dabei zu sein. Unser Förderer, die Bundeszentrale für Politische Bildung, ermöglicht dazu BVG-Tickets und Verpflegung (mehr dazu hier).

Mit "re:fugees" wird der Komplex aus Flucht, Migration und deren Folgen an allen drei Tagen auf der re:publica TEN thematisiert. Dabei wollen wir schlaglichtartig Szenarien im Ankunftsland beleuchten und diese dann in einem globalen Kontext thematisieren. Die Subkonferenz konzentriert sich nicht nur auf die schwierige Lage bei der Aufnahme der Geflüchteten, es geht uns auch um eine Diskussion über die Auswirkungen dieser fundamental neuen Situation auf die unterschiedlichen Teile der Gesellschaft und deren Handlungsräume. Damit sind zum einen die Entstehung und die Effekte von Wirtschaftskreisläufen gemeint, die sich in den Lagern zwischen den BewohnerInnen einstellen sowie im Zusammenspiel verschiedener Akteure an Europas Grenzen stattfinden. Zum Anderen ist eine veränderte Wahrnehmung in der Zivilgesellschaft spürbar, bei der sich UnterstützerInnen selbstorganisiert der ehrenamtlichen Hilfe verschrieben haben.

Eine der Fragen, die wir auf der Subkonferenz klären wollen, sind unter anderem: Welchen Anteil hat dabei das Potenzial des Internets und digitaler Technologien, die in puncto Reichweite, Organisation und Selbstbestimmung neue Varianten von Befähigung und Zivilcourage zulassen und sogar befruchten? Mit "re:fugees" wollen wir einmal den Erfahrungsaustausch unter den SpeakerInnen und mit dem Publikum fördern. Zum anderen soll die Subkonferenz die Plattform liefern, um gemeinsame Empfehlungen und Forderungen zu formulieren sowie mögliche Zusammenarbeiten vorantreiben.

"re:fugees" ist in Themenblöcke aufgeteilt und besteht aus einer Mischung aus Formaten, die interaktive wie auch diskursive und künstlerische Elemente beinhalten. Die Subkonferenz findet am zweiten Tag (3. Mai) der re:publica statt, die Workshops am dritten Tag. Außerdem haben wir mehrere Lightning Talks und Meetups vor allem am ersten Tag zusammengestellt (mehr zum Programm hier).

Um nur einige der spannenden Sessions vorzustellen: Allen voran die sehr wahrscheinlich fulminante Keynote von YouTube-Starkomiker Firas Alshater alias ZUKAR mit "Was Flüchtlinge wollen". Nicht weniger prominent ist Soziologin und re:publica-Bekannte Saskia Sassen, die mit ihrem Vortrag "What is behind the new Migrations: A Massive Loss of Habitat" die fehlenden rechtlichen Rahmenbedingungen für Flüchtende und Vertriebene in Bezug auf die Verteilung des Landbesitz auf der Welt thematisiert. In Zusammenarbeit mit dem Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung organisieren wir außerdem zwei Sessions. Bei "Innovation in Refugee Camps" berichtet unter anderem Kilian Kleinschmidt von seinen Erfahrungen als Leiter des UNHCR-Flüchtlings-Camp Za'atari in Nord-Jordanien und seinen neuen Ansätzen. Und ein weiterer Roundtable-Talk debattiert die Möglichkeiten von Entwicklungsländern, ihre Nachwuchskräfte im Land halten und den Brain Drain zu verhindern.

Wir möchten uns noch einmal für die tolle Zusammenarbeit mit der Bundeszentrale für politische Bildung bedanken, mit der wir zum Jubiläum wieder eine in vieler Hinsicht spannende Subkonferenz auf die Beine gestellt haben. Seit bereits 2008 veranstaltet die bpb interessante re:publica-Subkonferenzen zu Themen wie "Netzneutralität" (2010), "Europäische Öffentlichkeiten im Netz" (2012), "Überwachtes Netz" (2014) und zuletzt "Public Value Journalism" (2015).
Wir freuen uns auf spannende Diskussionen! Ganz besonders, weil "re:fugees" das Thema Integration in der Gesellschaft übergreifend auch in unseren Schwerpunkt #Hatespeech spielt.

Mehr Infos zu unseren Workshops zum Thema Space for Migration Hacking gibt es per Download im Flyer (siehe unten).

Bildnachweis: Metropolico.org (CC BY-SA 2.0)

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