#rpTEN-Speaker: Ruth Daniel

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Ruth Daniel

In den Teilen der Welt, die von Kriegen verwüstet sind, hat der kreative und künstlerische Ausdruck eine wichtige Bedeutung für die Gesellschaft. Ruth Daniel hat das erkannt und spielt eine wichtige Rolle bei der Förderung, Absicherung und Pflege von kreativem Ausdruck in Konfliktzonen.

Ruth ist die Kodirektorin von In Place of War. Diese an der University of Manchester angesiedelte Organisation hat das Ziel, Künstler- und Kreativgemeinschaften in Kriegs- und Konfliktzonen zu unterstützen. Zu ihrer Arbeit gehören auch Bildungsprogramme für benachteiligte Gruppen sowie die Unterstützung von Organisationen, die vor Ort in Konfliktzonen für Kunst und Kultur sorgen.

Das Engagement mit der Kunst begann für Ruth im jungen Alter. Zum zehnten Geburtstag wurde ihr eine Elektrogitarre geschenkt, die ihre Liebe zur Musik weckte. Jahre später gründete sie das Musiklabel Fat Northern Records und das Grassroots-Musikfestival Un-Convention. Über die Jahre beobachtete sie die Veränderungen in der Musikindustrie und bemerkte etwas Interessantes: Die Entwicklung von digitalen Plattformen ermöglicht die Stärkung von Musikern auf der globalen Ebene. Davon ausgehend reist Ruth seit den letzten Jahren rund um die Welt, um Partnerschaften mit kreativen Grassrootsbewegungen in mehr als 40 Ländern zu schaffen.

Manche mögen denken, dass Kunst in Kriegsgebieten nicht gerade eine produktive Nutzung von Mitteln, Aufwand und Ressourcen ist. Wäre es nicht sinnvoller, sich auf Hilfseinsätze und direkte Beihilfe zu konzentrieren? Durch ihre Ausstellung “Why Art?“ antworten Ruth und ihre Partnerin Teresa Bean, dass Kunst mehrere kritische Funktionen im Alltagsleben von Betroffenen eines Krieges erfüllen kann. Kunst ist ein wichtiges Werkzeug, um sich Gewalt zu entgegenzusetzen, Konflikte zu vermeiden, Opfer zu gedenken, durch Krieg zerstörte Landschaften zu verändern und Gemeinschaften eine Stimme zu verleihen.

Durch ihre Plattform und Aufklärungsarbeit unterstützen Ruth und In Place of War nicht nur KünstlerInnen und das Schaffen von Kunst selbst. Sie unterstützen auch die Prozesse, wodurch Gemeinschaften die Konflikte verstehen und ihnen entgegentreten können, um dadurch einen gesellschaftlichen Heilprozess zu starten.

Auf der #rpTEN wird Ruths Talk die Arbeit von In Place of War vorstellen und sich auf den Ideenreichtum und die Kreativität der Communities konzentrieren. Wir freuen uns schon darauf!

Photo Credit: Ruth Daniel

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