#rpTEN-Speakerin: Von der "Blogger-Mutti" zur Business-Insiderin

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Heather Armstrong

Ab heute stellen wir euch die SpeakerInnen der #rpTEN vor. Und wir freuen uns, als erste in der Reihe Heather Armstrong zu präsentieren. Im Interview erklärt sie, wie sie als eine der auf ihrem Gebiet einflußreichsten BloggerInnen heute auch als Online-Entrepreneurin, Autorin und Beraterin zu überzeugen weiß.

Heather Armstrong revolutionierte einst als "Queen of Mommy Bloggers" ein ganzes Genre. Mit dooce.com ist sie seit 2004 erfolgreich. Auch wenn das Internet ihr das Leben rettete, stimmen sie die Einsichten aus 2015 nachdenklich, wie sie im Interview mit uns erklärt.

Wie viele der Langzeit-BloggerInnen startete Armstrong mit der Idee, durch Storytelling eine Community zu erreichen. Heute sieht sie die vielen kuratierten Blogs, die nur vordergründig dokumentieren und sich dabei den Anforderungen von Sponsoren und Werbekunden beugen, kritisch. Es ist ein Zustand, der durch den massenhaften Zuwachs an BloggerInnen nicht einfacher geworden ist.

Sie selbst setzt mittlerweile ihr umfangreiches Wissen und ihre Erfahrungen im Netz und in den sozialen Medien auch anders ein. Als eine der weitreichendsten Autorinnen im Internet ist sie mehrfach ausgezeichnet worden und arbeitet als professionelle Speakerin und Beraterin für Online-Kampagnen. Offensichtlich fühlt sie sich wohl damit, nicht mehr auf Zuruf Posts schreiben zu müssen. Auch wenn sie das alte Leben als hauptberufliche Parenting-Bloggerin manchmal vermisst.

Im Vorfeld der #rpTEN erzählt Heather Armstrong über die harten Bedingungen für BloggerInnen. Sie verlangt nach neuen Strategien, damit BloggerInnen weiterhin gute Inhalte produzieren können:


2015 war bis jetzt ein aufregendes, aber auch turbulentes Jahr. Wie fällt dein Resümee aus, wenn du dir dein Feld kurz vor Jahresende ansiehst?
2015 ist für mich und auch für viele BloggerInnen ein Jahr großer Veränderungen gewesen. Durch die Gespräche mit Kollegen habe ich den Eindruck bekommen, dass einige mit Burn-out zu kämpfen haben. Die Erwartungen der Werbepartner hinsichtlich gesponserter Inhalte sind unhaltbar geworden und werden zu einer Zumutung, die Kritikerstimmen werden lauter und boshafter, und schließlich wird durch den explosionsartigen Zuwachs an BloggerInnen der Wettbewerb schärfer. Viele verschanzen sich in ihren Nischen, um ihre Relevanz zu behalten. Und viele von uns, die das schon seit über zehn Jahren machen, suchen nach Exit-Strategien.


Und wie geht es 2016 weiter? Was sind deiner Einschätzung nach die Entwicklungen und/oder Veränderungen, die du für das nächste Jahr in deinem Metier erwartest?
Ich glaube, dass es 2016 für Langzeit-BloggerInnen sogar noch unangenehmer werden wird. Das Feld wird immer umkämpfter, sodass die Forderungen der Werber immer weiter steigen und gleichzeitig die Qualität der Inhalte auf Talfahrt geht. Dieser Umstand hat bei vielen BloggerInnen schon zu einer Abkehr geführt, was wahrscheinlich langsam aber sicher auch auf andere übergreifen wird. Ich sehe talentierte BloggerInnen, die Consulting- und Strategiejobs übernehmen beziehungsweise diverse unternehmerische Projekte angehen.


Wie lautet deine Botschaft an die Teilnehmer der Geburtstagsedition #rpTEN?
Meine Botschaft lautet: Lernt mit Online-Kritik umzugehen und entwickelt Strategien für den emotionalen Ballast, den man ansammelt, wenn man online unterwegs ist. Das ist die Empfehlung für Marken und Einzelpersonen gleichermaßen!

Photo credit: 2015 © HBA Media, Inc.

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