Von Snapchat, Storytelling und Pressefreiheit – das war die MEDIA CONVENTION Berlin 2016!

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Bernhard Pörksen talks about the power of storytelling.

Neue Geschäftsmodelle in der Medienwelt, die Zukunft des Bewegtbilds, Medienpolitk und Pressefreiheit – die #MCB16 war vielfältig und bot an zwei Tagen allerlei interessante und spannende Programmpunkte. Wir haben für euch noch einmal die Highlights rekapituliert.

Am 2. und 3. Mai fand der Medienkongress im dritten Jahr in Folge zeitgleich während der re:publica in der STATION Berlin statt. Aus insgesamt 74 Sessions auf drei Bühnen und dem "Media Cube" konnten Besucherinnen und Besucher der #MCB16 wählen. Die Diskussionen und Talks behandelten Themen zu Medienpolitik, aktuelle Trends, Geschäftsmodelle und Medienstrategien. Kuratiert wurden die Bühnen jeweils vom Medienboard Berlin-Brandenburg, der Medienanstalt Berlin-Brandenburg und der re:publica.

Den schnellen Wandel in der Medienwelt spiegelte auch die MEDIA CONVENTION Berlin selbst wider, die viele verschiedene Persönlichkeiten an den zwei Veranstaltungstagen versammelte. So erklärte unter anderem der Schüler Joshua Arntzen über eine Skype-Live-Schaltung Snapchat für Erwachsene und die Professorin Barbara van Schewick sprach in ihrem Vortrag über Netzneutralität, zu den vielen weiteren SpeakerInnen zählten Edward Snowden, EU-Kommissar Günther Oettinger, Musiker Friedrich Lichtenstein und Journalistin Carline Mohr.

Edward Snowden via Skype auf der #MCB16.

Ein Highlight war sicherlich der Talk von Edward Snowden und Luciano Floridi. Viele Besucherinnen und Besucher kamen, um sich den bekannten Whistleblower anzuhören, der per Live-Schaltung aus Moskau an der MEDIA CONVENTION Berlin teilnahm. Im Talk kritisierte er die Bundesregierung noch einmal deutlich für ihre Entscheidung, ihm kein Asyl zu gewähren und appellierte an sie, sich für den Schutz der Privatsphäre einzusetzen.

Für sehr großen Ansturm sorgte auch der Talk "Snapchat für Erwachsene" von Joshua Arntzen. Weil er selbst nicht kommen konnte, gab es ein Video von ihm. Danach beantwortete er Fragen aus dem Publikum über eine Live-Schaltung via Skype. Auch in anderen Sessions war Snapchat ein beliebtes Thema, nicht nur bei Sascha Lobos re:publica-Vortrag. Franziska Broich erläuterte, wie Organisationen wie das EU-Parlament die App nutzen. In dem Workshop von Kixa Nebraska konnten TeilnehmerInnen auch gleich den Umgang mit der mobilen App erlernen.

 Franziska Broich erklärt wie Organisationen Snapchat nutzen können.

Bernhard Pörksens Vortrag zur "Macht des Storytelling" war ebenfalls sehr gut besucht. Er sprach über die "Magie des Geschichtenerzählens" und erklärte an verschiedenen Beispielen anschaulich, wie das Storytelling genutzt und eingesetzt werden kann. Im Anschluss daran folgte Johannes Kortens Beitrag "Das Netz ist ein guter Ort, wenn wir es gemeinsam zu einem machen", der Bernhard Pörksens Vortrag noch einmal veranschaulichte. Korten hatte im vergangenen Jahr den Hashtag #einBuchfuerKai für eine Spendenkation ins Leben gerufen. Der Schriftsteller Kai-Eric Fitzner war ins Koma gefallen, seine Frau benötigte finanzielle Hilfe und rief auf Facebook dazu auf, Fitzners Buch zu kaufen. Bei den Aktion kamen 13.000 Euro zusammen. Neben unserem re:publica Themenschwerpunkt #Hatespeech zeigte dieser Vortrag eine andere Perspektive auf die Netzwelt.

Auch das Thema Pressefreiheit wurde auf der #MCB16 viel diskutiert. Vivienne Chow erklärte in ihrem Vortrag, wie sich das Recht auf Meinungsäußerung in Hong-Kong verändert hat, seitdem das Territorium wieder ein Teil von China ist. In einem weiteren Talk berichteten die vier PanelistenInnen Erkan Saka, Alissa Wahid, Rafida Bonya Ahmed und Golnaz Esfandiari von ihren persönlichen Erfahrungen, wie Regierungen und andere Machtinstanzen dafür gesorgt hatten, ihre freie Meinungsäußerung zu unterbinden.

Das war natürlich noch längst nicht alles! Wer es nicht zu der MEDIA CONVENTION Berlin geschafft hat oder sich nicht entscheiden konnte welchen Vortrag er oder sie besuchen wollte, hier gibt es die Video-Playliste der #MCB16. Viel Spass beim zugucken!

Pressestimmen

"Es gab auf dieser re:publica zwei Redner, die nur per Video zugeschaltet wurden, aber trotzdem einen Besucheransturm auslösten. Der eine war Edward Snowden, der ein globales Spähsystem enttarnt hat. Der andere ein Zehntklässler namens Joshi, der sich aus seinem Jugendzimmer in Hamburg-Altona zuschaltete." Spiegel Online

"Dass Snapchat längst kein Randphänomen mehr darstellt, zeigt sich schon an der Besucherzahl. Dicht gedrängt sitzen, stehen, hocken Hunderte Leute im Saal 6 in der Station in Berlin, um den Worten von Franziska Broich zu lauschen. Mit ihrem Vortrag „Let’s snap it! How organisations can use Snapchat“ will die Journalistin den digitalen Vordenkern auf der re:publica erklären, wie sie das junge soziale Netzwerk am besten für sich nutzen." t3n

"Der Whistleblower gibt sich in aller Regel eloquent und höflich, wenn er öffentlich redet. Aber auf der Media Convention Berlin, der Parallelveranstaltung zur re:publica, zeigt er während einer Videokonferenz überraschend deutlich, wie enttäuscht und genervt er ist, dass er noch immer in Russland." ZEIT ONLINE

"Mit der Media Convention und der re:publica ist Berlin Gastgeber gleich zweier Konferenzen, die beim Thema Medien und Digitales international von Bedeutung sind." rbb

Bildnachweis: MEDIA CONVENTION Berlin by Uwe Völkner / Ulf Büschleb / Uwe Völkner

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