Vom Silversurfer zum Silvernerd – und wie man Familie 2.0 ans Laufen kriegt.
Kurzthese:
Beschreibung:
Die Mehrheit der Senioren ist noch immer offline, ihre Nutzung des Web 2.0 ist bescheiden und in der Generation 65+ laufen noch mehr Kassettenrekorder als Tablets. Brauche ich nicht. Verstehe ich nicht. Kann ich nicht. So wehren noch viel zu viele Senioren das Internet ab. Diesen digitalen Graben werden wir nicht schließen können, wenn die jüngeren Generationen den älteren Menschen keine Brücken ins Netz bauen.
Inzwischen entdecken auch Eltern und Großeltern die sozialen Netzwerke, doch die Jugend reagiert verschreckt. Vorbei die Zeiten, als sich die Internetkommunikation von Eltern und Großeltern auf E-Mails beschränkte. Witze über die Unbeholfenheit der älteren Generation im Umgang mit Computern und sozialen Plattformen sind beliebt. Sie nützen aber niemandem. Die jüngeren Onliner sollten sich lieber um eine freundliche Willkommenskultur bemühen und bereitwillig Verantwortung übernehmen. Das zahlt sich langfristig aus.
Soziale Netzwerke stärken die Familienbindung, wenn man sich immer seltener persönlich sieht. Sicherheit im Umgang mit Kommunikationsplattformen ist ein Mittel gegen Vereinsamung, wenn Senioren gelernt haben, dort ihr eigenes Ding zu machen. Verständnis für den Umgang mit digitalen Technologien fördert den Erhalt der Selbstständigkeit, wenn man gebrechlich oder tüddelig geworden ist. Modellprojekte hier und da sind zwar gut und schön, aber das reicht nicht.
Anstelle blöder Muddawitze brauchen wir Netzpatenschaften. Jeder Onliner sollte sich um einen älteren Menschen in seinem Umfeld kümmern, ihm die Vorteile von Vernetzung und digitalen Technologien schmackhaft machen und bei den ersten Schritten unterstützen. Dann kriegen wir nicht nur Familienleben 2.0 ans Laufen.