Die Logik von Google und der Anspruch an gute Gesundheitsinformationen
Kurzthese:
Beschreibung:
Im Februar dieses Jahres hat Google angekündigt, Gesundheitsinformationen in den sogenannten Knowledge Graph zu integrieren und damit den Nutzer schon auf „erster Ebene“ der Suchergebnisse selbst über Krankheiten und Behandlungen zu informieren – zunächst in den USA, später weltweit. Die Qualität der Informationen sichert Google zusammen mit Medizinern der renommierten Mayo Clinic. Hintergrund: Schon heute stehe jede 20. Suchanfrage im Zusammenhang mit Gesundheit.
Die neue Aktivität von Google wirft neues Licht auf die in Deutschland schon seit längerem diskutierte Frage, wie gut die Auswahl an Informationen ist, die Patienten bei einer Internetrecherche erhalten – und wie sehr das Suchmaschinen-Ranking die (vermeintliche) Wertigkeit von Informationen spiegelt. Experten konstatieren, die Nutzer seien im Web einem Dschungel von Informationen ausgesetzt, deren Qualität sie nicht einschätzen können – vieles sei interessengeleitet, ein Großteil der Aussagen nicht wissenschaftlich fundiert. Diskutiert wird, wie sich Orientierung geben lässt, damit der gewachsene Zugang zu Informationen tatsächlich die Autonomie der Patienten fördert und zu besseren Gesundheitsentscheidungen von Patienten und Ärzten führen kann.
In der Session wollen wir besprechen, wie weit Googles Qualitätsmaßstäbe mit denen der evidenzbasierten Medizin übereinkommen können oder eben nicht. Wir wollen diskutieren, was gute Gesundheitsinformation ist und wie sie in die Wahrnehmung des Webnutzers gelangt. Und wir wollen fragen, welche Effekte die Informationen über den Knowledge Graph haben können. Ist die Aktivität von Google zu begrüßen, da sie die Informationsflut bändigt und der Nutzer schnell zur „richtigen“ Information gelangt? Oder geraten so mehr vermeintlich gute Informationen außerhalb des Wahrnehmungsfokus? Was tun Anbieter evidenzbasierter Gesundheitsinformationen, um ihre Inhalte „an den Patienten“ zu bringen?
Diese Diskussion ist Teil des re:health-Programmes und wird präsentiert vom Institut für Qualität im Gesundheitswesen (IQWiG) und der Bertelsmann Stiftung.